radikal anwendungsorientiert...

FAQ | Häufige Fragen

Nun ja…. Das Folgende wird manchen Leuten vielleicht nicht gefallen, ist aber unsere Erfahrung: Nein.
Wenn es um deutsche Muttersprachler:innen geht, haben wir bisher nicht feststellen können, dass ein Germanistik- oder Fremdsprachenstudium entscheidende Vorteile geben würde. Wir sind da so sicher, weil wir schon immer unsere Eingangsvoraussetzungen offen gehalten haben und uns eher auf unseren Anmeldebogen und das Interview verlassen. Wir haben also den Vergleich. Allenfalls ist die Fähigkeit, selbstständig zu recherchieren, hilfreich (Die bringen manche Menschen aus einem Studium mit.). Der Kurs vermittelt Kenntnisse und Fertigkeiten in Fremdsprachendidaktik. Dafür kann eine Ausbildung als Englisch- oder Französischlehrer hilfreich sein, ist aber keinesfalls Voraussetzung. Andererseits haben wir festgestellt, dass in letzter Zeit der Kurs auch häufig von Staatsschullehrern aus Deutschland und der Schweiz als DaF Fortbildung genutzt wird.

Grundvoraussetzung ist, offen auf andere Menschen zugehen zu können und neugierig zu sein auf andere Denkweisen – seien sie nun persönlich oder kulturell bedingt. Darüberhinaus solltest du  Erfahrung im Umgang mit Sprache haben – das heißt, entweder viel mit deutscher Sprache gearbeitet haben (zum Beispiel als Journalist:in oder Schriftsteller:in) oder selbst über dein eigenes Fremdsprachenlernen reflektiert haben.

Grammatik ist auf den ersten Blick das erste, was den meisten einfällt beim Gedanken an DaF Unterricht. Wir finden, es ist ebenso wichtig, semantisches Bewusstsein zu haben (also zum Beispiel nicht hilflos zu sein, wenn Lernende fragen, was denn der Unterschied ist zwischen „glücklich sein“ und „Glück haben“) und außerdem ein Bewusstsein für Aussprache. Wenn du Muttersprachler:in bist, ist es völlig normal, das alles erst einmal nicht zu haben. 
Unser Ziel mit diesem Kurs: Du kennst die Denkschritte der Lernenden, du kennst den Lernweg der Lernenden (du weißt, was sie bis zu deiner Unterrichtsstunde zumindest kennen gelernt haben), du weißt, welche Sprachelemente langsamer erworben werden (welche Fehler länger bleiben), du kannst dir vorstellen, warum ein Satz wie: *“Das ist mehr interessant.“ nicht einfach nur falsch ist, sondern eine durchaus berechtigte Hypothese der Lernenden.  

Dafür brauchst du: Wissen über Grammatik, Vokabular, Aussprache
• Wie funktioniert Deutsch?
• Welche Regeln/Regelmäßigkeiten gibt es?
• Wie kann man das alles am besten klären und üben?
• Progression: In welcher Reihenfolge unterrichtet man sie?

Dafür wiederum brauchst du: analytische Werkzeuge
Zum Beispiel:
• Dativ und Akkusativ identifizieren können
• Satzteile bestimmen können

Also das gedankliche Werkzeug, um über Sprache nachdenken und sich in Fachliteratur orientieren zu können. Das bedeutet, dass du zum Beispiel die gängigen Wortklassen und -funktionen unterscheiden können solltest (was ist eine Präposition, ein Adverb, was ist ein Objekt, eine Temporalangabe). Wir geben unseren Teilnehmer:innen nach der Anmeldung eine Literaturliste und einige sprachanalytische Aufgaben, damit du dich schon vor dem Kurs in die für Deutsch als Fremdsprache spezifischen Fragestellungen einarbeiten kannst, um so während des Kurses mehr gedankliche Freiheit zur Aufnahme anderer Inhalte zu haben.

Nein. Der Kurs hat jedoch eine hohe Informationsdichte und verlangt ein ziemliches Tempo in der Aufnahme und Umsetzung von Informationen. Damit kommen Teilnehmer:innen im allgemeinen leichter zurecht, wenn andere Lernerfahrungen nicht zu weit zurückliegen. Solltest du da Bedenken haben, dann schreib uns gerne – wir senden dir dann Kontaktadressen von älteren Absolvent:innen, die du dann nach ihren Erfahrungen fragen kannst.

Das wechselt von Kurs zu Kurs, ist aber auch nicht unbedingt relevant: Manche Personen, die zum Beispiel einer Mitbewohnerin informell beim Lernen geholfen haben, können diese Erfahrung eher nutzbar machen als jemand, der zum Beispiel jahrelang in einer Regelschule Geschichte unterrichtet hat.  Manche haben noch nie im Leben unterrichtet und finden trotzdem sofort einen Draht zur Klasse. Unterrichtserfahrung kann eine Hilfe sein, es ist aber ebenso möglich, dass sie sich zunächst als Hindernis erweist, weil man feste Denk- und Handlungsmuster ausgebildet hat, die im Kurs neu überprüft werden müssen. 

Die Klassen setzen sich zusammen aus 8 bis 12 Lernenden verschiedenster Nationalitäten und Altersgruppen (die meisten sind Mitte bis Ende 20, viele kommen aus dem Freiburger Uniumfeld). TTI DaF Freiburg inseriert vor dem Kurs, um Interessent:innen zu suchen, die für sehr wenig Geld Deutsch lernen wollen. Alle machen einen Einstufungstest (schriftlich und mündlich) und werden danach in möglichst homogene Gruppen eingeteilt. Unsere Erfahrung bisher: Diese Versuchsschüler:innen sind nett, hochmotiviert und sehr hilfsbereit…

Wir legen unsere Kurse absichtlich in die Freiburger Semesterferien. Es ist daher meist kein großes Problem, über örtliche Kleinanzeigenblätter ein Zimmer für 4 Wochen zu finden:

www.zypresse.com

www.zwischenmiete.de

www.wg-gesucht.de

Das ist schon einigen Personen gelungen, obwohl wir keine AZAV/Maßnahmennummer haben (Wir sind als Institution einfach zu klein dafür.)

Wenn du das vorhast, dann berücksichtige bitte, dass die Entscheidung über eine Förderung manchmal recht lange Zeit braucht. Melde dich erst an, nachdem du diese Frage geklärt hast.